Massaker von Granada

Das Massaker von Granada war ein Pogrom an Juden, das 1066 in Granada zur Zeit der Herrschaft der Ziriden im islamischen Herrschaftsgebiet von al-Andalus stattfand. Es gilt als erstes Pogrom auf europäischem Boden. Am 30. Dezember stürmte eine muslimische Menschenmenge den Königspalast, kreuzigte den jüdischen Wesir Joseph ibn Naghrela, Sohn von Schmuel ha-Nagid, und massakrierte den Großteil der jüdischen Bevölkerung der Stadt. Spätere muslimische Chronisten setzten die Opferzahlen in die Tausende,[1] nach manchen Quellen sollen mehr als 1.500 jüdische Familien, rund 4.000 Personen, ermordet worden sein.[2] Moderne Historiker halten diese Angaben für klar übertrieben.[3]

  1. Wilhelm Hoenerbach (Hrsg.): Islamische Geschichte Spaniens: Übersetzung der Aʻmāl al-a'lām und ergänzender Texte. Artemis, Zürich/Stuttgart 1970, S. 422.
  2. Richard Gottheil, Meyer KayserlingGranada. In: Isidore Singer (Hrsg.): Jewish Encyclopedia. Band 6, Funk and Wagnalls, New York 1901–1906, S. 80.
  3. Brian A. Catlos: Accursed, Superior Men: Ethno-Religious Minorities and Politics in the Medieval Mediterranean. In: Comparative Studies in Society and History. 56, 2014, S. 844–869, hier: S. 850 f. (Fußnote 16); JSTOR:43908317.

© MMXXIII Rich X Search. We shall prevail. All rights reserved. Rich X Search